Das Umfeld der meisten Unternehmen wird schneller, dynamischer und unübersichtlicher. Die wichtigsten Handlungsfelder für den Mittelstand sind strategisch
Wir leben in einer VUCA Welt, d.h. volatiler, unsicherer, komplexer und weniger klar. Dies ist zunächst keine ganz neue Erkenntnis aber die Auswirkungen sind dennoch kaum zu unterschätzen. In der hoffentlich letzten Phase der Pandemie, haben strategische Themen, wie die Sicherung der Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit sowie die Gestaltung der Digitalisierung wieder die höchste Priorität auf den Agenden der Entscheider. Wir stehen in den kommenden 20 Jahren vor einem notwendigen und radikalen Umbau unserer Volkswirtschaft. Der Treiber zukünftigen Wohlstands und Wachstums liegt in Innovation. Technologiezyklen werden sich weiter beschleunigen und damit auch die Notwendigkeit, Planung und Strategie anders zu denken.
Strategie und Umsetzung sind eng verwoben
Eine Studie am Massachusetts Institute of Technology (MIT) hat 2018 ergeben, dass nur ein Viertel der Top-Manager die Top 3 Prioritäten ihres Unternehmens richtig benennen können. Diese überraschend niedrige Zahl stellt in einem überkomplexen, dynamischen Marktumfeld ein umso größeres Problem dar. Entscheider auf allen Ebenen müssen in einer Organisation schnell in der Lage sein, die richtigen Entscheidungen treffen zu können und sich untereinander dezentral abstimmen. Traditionelle, sehr stark zentralisierte Entscheidungsprozesse sind oftmals zu langsam und zu wenig agil. Damit dies funktioniert müssen auf der anderen Seite die strategischen Prioritäten eines Unternehmens erstens klar und zweitens klar kommuniziert sein.
Drei Impulse zur Strategieentwicklung
- Das Team muss teilnehmen. Das Wissen ist in der Organisation, Strategie darf nicht nur am “kleinen Kartentisch” entstehen, sondern in Zusammenarbeit mit dem Kernteam. Dies dient neben der inhaltlichen Komponente auch dazu, dass eine Strategie bereits während des Entstehungsprozesses in der aufgenommen und angenommen wird.
- Klarheit zum Geschäftsmodell heute und in Zukunft. Unabhängig, wie sich die Welt entwickelt. Auch in Zukunft wird jedes Unternehmen ein Geschäftsmodell haben. Das Denken in klaren Geschäftsmodell Dimensionen hilft es, Komplexität zu auf die wesentlichen Fragen zu reduzieren, die richtigen Analysen zu fahren und ein inkrementelles Mindset, dass nur in einer Verbesserung des Status Quo liegt, zu verlassen. Das Denken in Geschäftsmodellen vereinfacht den Blick in die Zukunft.
- Nordstern und strategische Ziele. Am Ende einer Strategieentwicklung sollte die ein Nordstern und ein stringentes Set an strategischen Zielen stehen. Der Nordstern gibt die Richtung vor, das Warum des Tuns und ein langfristiges, ambitioniertes Ziel. Die strategischen Ziele brechen die Komplexität der Analyse bewusst herunter auf ein einfaches, doch klar messbares Set von Zielen auf denen sich alle Entscheider in einer Organisation beziehen können.
Autor
Stefan Benndorf, Founding Partner scaleon GmbH